7. Schloss und Barockgarten Hundisburg, Landschaftspark Althaldensleben
Schloss Hundisburg bildet mit seinem Barockgarten und dem sich anschließenden Landschaftspark ein Gesamtensemble mit überregionaler Bedeutung. Aufwand und Pracht des barocken Gartens, Größe und landschaftliche Schönheit des Parks sowie über 150 einheimische und fremdländische Gehölzarten verlocken in jeder Jahreszeit zum Besuch. Das Schloss beherbergt zahlreiche kulturelle Angebote und bietet hochwertige Musikereignisse.
Die historischen Garten- und Parkanlagen von Hundisburg und Althaldensleben gehen in ihren Vorläufern bis in das späte Mittelalter zurück. Johann Friedrich von Alvensleben ließ die Hundisburg durch den Braunschweiger Landesbaumeister Hermann Korb zum Barockschloss umbauen (1693-1712) und den barocken Garten anlegen (1699-1719, Pariser Tor 1738), der zu den wichtigsten Anlagen seiner Zeit in Norddeutschland zählt. Schon ab 1753 wurden Teile des Gartens als "Englische Partie" der neuen Stilform des englischen Landschaftsgartens angepasst.
1810 erwarb der Kaufmann Johann Gottlob Nathusius das Kloster Althaldensleben und 1811 Hundisburg. Unter Nathusius und seinen Söhnen entstand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der rund 100 Hektar große Landschaftsgarten, der seither beide Besitzungen miteinander verbindet. Die Pflanzungen wurden im Sinne der Landschaftsverschönerung auch weit in die Gutsfluren ausgedehnt und durch eine eigene Baumschule ergänzt, deren umfangreiches Sortiment sich aus Kontakten u.a. nach Harbke, Hannover, Halle und Kassel aufbaute.
Bereits kurz nach dem Schlossbrand 1945 gab es Bestrebungen zur Unterschutzstellung der Anlagen, die jedoch eine jahrzehntelange Vernachlässigung und Zweckentfremdung nicht verhindern konnten. Seit 1991 werden in Schloss, Garten und Park umfassende Maßnahmen zur Rettung und Wiedergewinnung des Gesamtensembles durchgeführt.
Heute befinden sich in den Schlossräumen eine ständige Ausstellung des Bildhauers Heinrich Apel, eine Gemäldesammlung von Friedrich Loock und die historische Alvenslebensche Bibliothek. Im wiederaufgebauten Nordturm ist das Informationszentrum „Haus des Waldes“ beheimatet. Eine Spinnstube, der Schlossladen, die Schlossbrauerei, ein Restaurant und zahlreiche mietbare Veranstaltungsräume sowie Übernachtungsmöglichkeiten gehören ebenfalls zum Angebot des Schlosses.
Tipps für Gartenträume-Touristen in und rund um Hundisburg:
Neben dem Schloss und Barockgarten Hundisburg und dem Landschaftspark Althaldensleben lohnt ein Besuch der historischen Altstadt von Haldensleben mit dem mittelalterlichen Stadtkern und fast vollständig erhaltener Stadtmauer, dem Bälstringer und Stendaler Torturm sowie der St. Marien-Kirche. Sehenswert ist darüber hinaus das klassizistische Rathaus und das Köhnsche Haus, das Templerhaus als ältestes Bauwerk der Stadt, das Kreismuseum mit dem Nachlass der Gebrüder Grimm und das Rolandstandbild.
Nordwestlich von Hundisburg befinden sich die Alte Ziegelei Hundisburg, ein einmaliges technisches Denkmal Sachsen-Anhalts und die Ruine Nordhusen, die zur Straße der Romanik gehört.