18. Kloster und Klostergärten Michaelstein
Zum gärtnerischen Kern des ehemaligen Zisterzienserklosters Michaelstein gehören ein Kräutergarten, ein Gemüsegarten und ein blumiger Apfelpfad. Sie wurden zwischen 1989 und 2010 nach mittelalterlichen Plänen neu angelegt und zeigen eine Vielzahl an historischen Heilpflanzen sowie Gemüse-, Obst- und Ackerpflanzen. Der von einem Kreuzgang umschlossene Klosterinnenhof und die Dauerausstellung „Klostergärten: Entwicklung – Nutzung – Symbolik“ ergänzen das Angebot für Garteninteressierte. Zudem laden die Klausur und die Musikinstrumentenausstellung „KlangZeitRaum“ ganzjährig zum Besuch ein.
Kloster Michaelstein wurde im 12. Jh. als Zisterzienserkloster gegründet. Nach der Reformation fungierte das Kloster als Klosterschule und Priesterseminar und vom Beginn des 19. Jh. bis in die 1970er Jahre folgte eine landwirtschaftliche Nutzung. Um 1977 wurde Kloster Michaelstein Sitz des Instituts für Aufführungspraxis für Musik aus dem 18. Jahrhundert (heute Musikakademie Sachsen-Anhalt für Bildung und Aufführungspraxis) und beherbergt seit 1988 ein Museum.
Das in Trägerschaft der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt befindliche Kloster ist als in sich geschlossene mittelalterliche Anlage erhalten geblieben. Zu den Besonderheiten zählen der vollständig erhaltene Kreuzgang und die eindrucksvollen schlichten Klausurräume. Obstwiesen, Klosterteiche und Flurnamen wie Weinberg, Gemüsegarten und Hopfenkamp künden von der einstigen Nutzung der ehemaligen Abtei.
Eindrücke vom klösterlichen Leben und von der Gartenarchitektur des Mittelalters vermitteln die neu angelegten Klostergärten. Kräutergarten und Gemüsegarten bewahren mit rund 260 Arten historischer Heilpflanzen und etwa 100 Sorten verschiedene Gemüse- und Ackerpflanzen einen mittelalterlichen Pflanzenschatz. Gestalterischer Mittelpunkt beider Gärten sind Pflanzungen und Hochbeete nach dem Vorbild des St. Gallener Klosterplans. Seit 2010 gibt es einen Apfelpfad mit namhaften Sorten umgeben von einer Wildblumenwiese. Bemerkenswert ist auch der Klosterinnenhof mit Rasenfläche, Kletterrosen, Kräuterbepflanzung und Wegekreuz. Die Ausstellung „Klostergärten: Entwicklung – Nutzung – Symbolik“ bietet Informationen zu Gartenhistorie und zeigt Verbindungen zu Medizin, Ernährung und bildender Kunst.
Dem Wandel von Klängen und Musikinstrumenten im Laufe der Zeit spürt die Musikausstellung „KlangZeitRaum“ anhand von Instrumenten aus vier Jahrhunderten nach. Alle Bereiche des Museums sind ganzjährig im Rahmen der Öffnungszeiten zugänglich. Verschiedenste Führungen und Projekte werden unter dem Motto „KlostERleben“angeboten. Das Kloster Michaelstein bietet ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm und ist ein beliebtes Ausflugsziel an der Straße der Romanik.