4. Stadtpark Tangerhütte
Der Tangerhütter Stadtpark wurde ab 1873 durch den Fabrikanten Wagenführ angelegt. Es entstand ein idyllischer Park mit Besonderheiten wie dem Deckelvasenrondell, dem Mausoleum und dem künstlichen Wasserfall. Prachtvoll begrüßt wird man vom Neuen Schloss. Agaventore südwestlich und südöstlich des Schlosses betonen noch heute den Eingangs- und Übergangsbereich zwischen formalem Vorplatz und landschaftlichem Park. Ein Kleinod der Anlage ist der Kunstgusspavillon, der auf der Pariser Weltausstellung 1889 mit einer Goldmedaille prämiert wurde.
Die Entstehung des Stadtparks Tangerhütte ist eng mit der Entwicklung der Eisenhütte verbunden, die 1842 die Magdeburger Kaufleute Wagenführ und Helmecke und der Unternehmer Kayser in Vaethen gründeten. Die große Bedeutung der Hütte führte 1928 zur Umbenennung des Ortes Vaethen in Tangerhütte.
Ab 1873 ließ Franz Wagenführ einen 12 Hektar großen Park im gemischten Stil der Lenné-Meyer'schen Schule vor den Toren der Eisenhütte anlegen, in ihm das Alte Schloss als Familienwohnsitz. An die regelmäßigen Parterreanlagen am Alten Schloss schließt sich eine weitläufige landschaftliche Anlage mit Schwanenteich, modellierter Partie mit Wasserfall und Mausoleum an. Der Kunstgusspavillon am Schwanenteich, der 1888 in der Tangerhütte für die Pariser Weltausstellung angefertigt wurde, fand danach seinen Platz im Park.
Das Neue Schloss wurde 1909/11 anlässlich der Eheschließung von Franz Wagenführ von Arnim erbaut. Die vorgelagerten Gartenbereiche bestehen aus Ehrenhof, Parterre mit Pergola, einer landschaftlichen Partie mit Teich und dem östlich gelegenen Deckelvasenrondell. Die räumlichen Strukturen und Elemente der Parkarchitektur sind heute zum größten Teil noch vorhanden und veranschaulichen die früheren Gestaltungsideen. Besonders eindrucksvoll sind die Sichtbeziehungen in der gesamten Anlage, die mit Baumgruppen aus einheimischen und fremdländischen Gehölzen gerahmt werden.